Der Püstrich von Sondershausen

von Thomas Zelmer

Blognachricht

ZK-MEDIEN

Der Püstrich von Sondershausen gilt als beliebter Publikumsmagnet des Sondershäuser Schlossmuseums. Er gilt heute noch als Wahrzeichen der nordthüringischen Stadt, misst im Original eine Höhe von 57 cm und ist 35 kg schwer.

Der Auftrag

ZK-MEDIEN wurde im Dezember 2020 vom Schlossmuseum Sondershausen beauftragt, die originale Bronze-Statue des Püstrich von Sondershausen dreidimensional zu erfassen, um visuelle Forschungen zu betreiben und 3D-Modelle herzustellen.

Mit einem speziellen 3D-Scanner konnte das Objekt von außen originalgetreu und detailliert digitalisiert werden.

Das Ergebnis ist eine maßstabgetreue, zehn Zentimeter hohe Kopie als 3D-Druck mit integriertem Standsockel. Der Maßstab beträgt 1:5,7. Das bedeutet, dass das 3D-Druck-Modell eine Höhe von 10 cm misst, wobei das Original eine Gesamthöhe von 57 cm hat. Jedes Modell wird individuell aus Kunstharz mit beeindruckender Detailtreue aus 2000 Schichten UV-gehärteter Flüssigkeit maschinell gefertigt. Danach wird der Rohling mit Bronze behandelt und patiniert. Das Souvenirmodell des Püstrich wird auf einer Schieferplatte ausgeliefert.

Modell-Informationen

Abmessungen (H,B,T) 10 x 5,6 x 5,6 cm (3D-Druck)
Abmessungen (H,B,T) 11 x 10 x 10 cm (mit Platte)

EAN 0745178101448 // Hersteller ZK-MEDIEN Sondershausen

Preis: 39,95 € inkl. 19% MWSt.

Verkaufsstellen

  • Schlossmuseum Sondershausen
  • Touristinformation Sondershausen
  • ZK-MEDIEN Fotostudio & Werbeagentur Sondershausen

Die Geschichte

…erzählt von Andreas Wiegand nach Ludwig Bechstein

Wer hat noch nicht von verborgenen Schätzen gehört oder gelesen, welche auf abenteuerliche Weise geborgen wurden. Haben wir einst nicht alle davon geträumt etwas zu finden, was eine Geschichte besitzt oder eine solche von sich erzählen könnte. So ging es auch einen, der letzten Burgherren der Rothenburg, im Kyffhäuser-Gebirge. Dabei handelte es sich um den Herrn von Tüchterode, welcher die stark heruntergekommene, unterirdische Kapelle seiner Burg von Schutt beräumen ließ. Doch was war das? Dort, mitten zwischen dem Geröll und großen Quadern lag doch etwas! Ein Knabe war es und aus Metall wurde er einst gegossen! Doch wie sah dieser denn bloß aus? Merkwürdig! Die Figur kniete und hatte eine Hand auf dem Kopf, die andere auf den Schenkel gelegt. Auch hatte der Knabe einige Blessuren. Das linke Bein und der rechte Fuß waren teilweise abgebrochen. Der Mund war weit geöffnet, wie auch ein Teil des Kopfes. Es wurde angenommen, dass es sich bei diesem merkwürdigen Figürchen, um ein Götzenbild aus vorchristlicher Zeit handelte. Unsere Vorfahren ließen diesen kleinen Kerl wahrscheinlich Feuer und Rauch spucken, darauf deuteten die Löcher im Haupt der Figur hin. Bevor sie auf einen Glutherd gesetzt wurde, befüllte man die besagten Öffnungen mit brennbaren Stoffen und verschloss diese anschließend jeweils mit einem Stopfen. Der ansteigende Druck, im Inneren des Körpers, ließ diese Stöpsel schließlich herausschießen. Dabei entstand ein laut pfeifendes Geräusch. So bekam dieser kleine Metall-Knabe zurecht seinen Namen, der Püstrich. Dort wo heute die Rothenburg auf dem Bergsporn thront und die Figur gefunden wurde, soll in grauer Vorzeit ein Tempel der Heiden gestanden haben. Deren Priester nutzten diesen wahrscheinlich als Opferstätte. Noch heute zeugen die Namen, der zur Burg führenden Wege, von diesen Menschen. Solche Orte werden Hainweg und Haingarten genannt. Der Püstrich war auch Bestandteil zahlreicher Experimente, die damit veranstaltet wurden. Eines davon hatte beinahe eine regelrechte Katastrophe ausgelöst. Wie auch Kinder gerne mit Feuer spielen, tun das auch sehr gerne Erwachsene. Man kann allerdings nicht sagen, dass diese gestandenen Männer immer erfolgreich dabei gewesen sind. Ganz im Gegenteil! Graf Anton Heinrich hieß ein solcher Unglücksrabe, welcher unbedingt ein Versuch mit dem Püstrich unternehmen wollte. Er ließ die Figur zu sich, aufs Schloss, bringen. Man begab sich in die Küche und lud das kleine Geschütz! Dann allerdings kam es wie es kommen musste. Der Püstrich dampfte und pfiff! Die Stopfen flogen im hohen Bogen heraus. Danach kam die Flamme! Und was für Eine!Ich sage nur Eins! Man konnte schnelle Beine sehen! Wasser, schnell Wasser muss her! Jawohl, das ganze Schloss war in höchster Gefahr gewesen. Nur mühsam konnte es gerade noch gerettet werden. Nein, nicht nur das Schloss konnte gerettet werden, sondern auch der Püstrich blieb seiner Nachwelt und somit auch uns erhalten. Wo kann man ihn eigentlich heute finden? Ich will es Euch gerne verraten. Im Schloss von Sondershausen natürlich. Fahrt doch einfach einmal dorthin und besucht den kleinen Feuerteufel. Man wird Euch gerne, in diesen altehrwürdigen Gemäuern, Einlass gewähren.

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Das Original:

Die Figur hat die Gestalt eines knienden Jünglings mit pausbäckigem Gesicht, platter Nase und dicken Lippen. Die mittellangen Haare sind glatt heruntergekämmt und locken sich im Nacken. Der Bauch ist voll, die Arme und Beine im Verhältnis zum Rumpf schmal gestaltet. Der Rumpf der Figur ist vollständig nackt, nur in der Lendengegend finden sich schemenhafte Andeutungen von Bekleidung (Wikipedia).